Merkmale:

 

Alpakas erreichen eine Schulterhöhe von 80 Zentimetern bis 1 Meter bei einem Gewicht von 50 bis 80 kg. Der kräftige Rumpf steht auf langen, schlanken Beinen.

 

Wie die altweltlichen Kamele haben Alpakas paarige Sohlenballen, mit denen sie gut klettern können. Der lange Hals wird gerade gehalten, der relativ kleine Kopf mit den großen Augen ist länglich, die ovalen Ohren stehen aufrecht. Der Schwanz ist kurz. Über 22 verschiedene Naturtöne kennzeichnen die Faser diser edlen Andentiere. Die Zähne wachsen ständig nach, um der hohen Abnutzung durch das karge Grün entgegenzuwirken.

 

Alpakas werden etwa 20 bis 25 Jahre alt. Mit etwa 2 Jahren werden sie geschlechtsreif. Nach einer Tragezeit von ungefähr 11,5 Monaten wird in der Regel ein Junges geboren. Neugeborene wiegen circa 6 kg. Kurze Zeit nach der Geburt läuft das neugeborene Fohlen bereits und säugt bei der Mutter. Die Geburt findet bei Tageslicht, meistens am Vormittag, im Schutz der Herde statt, damit das Fohlen von der Sonne gewärmt und getrocknet wird.

 

Nach etwa 2-3 Wochen ist die Stute wieder paarungsbereit, was das ganze Jahr über möglich ist.

 

Sie sind sehr freundliche und gutmütige Wesen, intelligent, neugierig und liebevoll. Wegen ihrer sanften Eigenschaften und ihrer beruhigenden Art finden auch Kinder schnell Freude an ihnen.

 

Allerdings sind sie auch durchaus wehrhaft. Gegenüber Eindringlingen wie wildernden Hunden oder Füchsen, von denen sie sich bedroht fühlen, schließt sich die Herde zusammen und vertreibt den Angreifer aus dem Revier.

 

Alpakas sind sehr genügsam und ernähren sich von Pflanzen aller Art. Obwohl sie ihre Nahrung mehrfach zerkauen, zählen sie nicht zu den echten Wiederkäuern.

 

Ihre Wolle ist sehr begehrt, da sie weltweit zu den edelsten Naturfasern zählt. Die Wollproduktion liegt zur Zeit bei etwa 3 bis 6 kg im Jahr.

 

Alpakas sind ausgesprochen anpassungsfähige und robuste Tiere. Trotz ihrer Herkunft aus den hohen Anden Südamerikas finden sie sich auch in unseren gemäßigten Breitengraden ausgesprochen gut zurecht.

 

Sie sind Herdentiere mit einem ausgeprägten Sozialverhalten. Deshalb dürfen diese Tiere nie alleine gehalten werden. Man sollte sie immer in einer Gemeinschaft von mindestens 2-3 Alpakas halten.

 

Sie können allenfalls auch mit anderen Tieren wie Pferden, Schafen oder Ziegen zusammen gehalten werden. Allerdings müssen dann einige Vorsichtsmaßnahmen wie genügend Futterplätze und Parasitenprophylaxe berücksichtigt werden. Artfremde Tiere ersetzen aber nicht den Sozialkontakt zwischen den Alpakas. Deshalb ist es auch hier Bedingung, dass immer mindestens 2 Alpakas mit anderen Tierarten zusammen gehalten werden.

 

Alpakas sind Weidetiere. Sie benötigen ganzjährig genügend Weide- und Auslauffläche. Auf einem Hektar Weide können 10-15 Alpakas gehalten werden. Die Mindestweidegröße beträgt für 2 Tiere 1000 Quadratmeter, für jedes weitere Tier 100 Quadratmeter zusätzlich.

 

Alpakafaser:

 

Wirtschaftlichkeit:

 

Eine Alpakaherde wirtschaftlich zu führen.

 

Dies ist wohl einer der großen wünsche wenn man Alpakas hält. Hierbei gibt es viele verschiedene Nieschen auserhalb der direkten Vermarktung der Faser:

 

 

 

-Tiervermarktung ist wohl der größte und beliebteste Zweig um die eigene Zucht auf wirtschaftliche Beine zu stellen.

 

 

- Decktaxen spielen auch eine wichtige Rolle. Da es meist nicht sinnvoll für jeden kleinen Züchter ist einen eigenen Deckhengste zu erwerben.

 

 

-Hofläden liegen voll im deutschen Bio/ Öko trend. Es wird immer mehr wieder regional vermarktet da sich das Konsumverhalten von der Billigdenkweiße langsam aber stetig abwendet. Es heißt wieder Qualität statt Quantität!

 

 

-Alpakawanderungen sind wunderbar für Familien, Firmen und Vereine um Zeit miteinander in der Natur zu verbringen.

 

 

-Kindergeburtstage mit Alpakas erfreuen sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit.

 

 

-Alpakatherapie ist vom Stellenwert angesehen wie Delfintherapie. Da sich der "Patient" das Vertrauen der Alpakas erarbeiten muss.

 

 

-Alpakaseminare werden meist in Form von Einsteigerseminaren oder Faserseminaren gehalten.

 

 

-Alpakafleisch wird besonders in Amerika und Australien zu einem Thema da dort die Herdengrößen wesentlich größer sind und es nur dann kommerziell betrieben werden kann.

 

 

Geschichte:

 

Alpakas (Lama pacos) gehören innerhalb der Familie der Kamele (Camelidae) zur Unterordnung der Schwielensohler (Tylopoda). Die Wissenschaft ist sich mittlerweile einig darüber, daß das Alpaka vom Vicuña abstammt und das Lama vom Guanaco.

 

Ihre Heimat sind Chile, Peru und Bolivien.

 

Ebenso wie Lamas wurden auch Alpakas bereits vor ca. 5.000 Jahren von den Inkas als Fleisch- und Wolllieferanten geschätzt und domestiziert. Nach ihrer drastischen Dezimierung durch die Spanier verdankten die verbleibenden Tiere ihr Überleben ihrer Bedeutung für die Bergbauern. Dort lebten sie jahrhundertelang in 4.000 bis 5.000 Metern Höhe auf den Hochebenen der Anden. Sie passten sich dort der nährstoffarmen Vegetation an.

 

Kosten:

 

Abgesehen von der Anschaffung der Tiere sind die Kosten vergleichsweise niedrig.

 

Neben der (eigenen) Arbeitskraft und -zeit, die Sie benötigen, um sich um die Tiere zu kümmern, fallen am Anfang Zaunkosten ins Gewicht, gegebenenfalls auch Kosten für einen Unterstand.

 

An laufenden Kosten fallen vor allem Futterkosten (Heu + Mineralstoffe) und Tierarztkosten an. Letztere sind in der Regel allerdings gering, da Alpakas sehr robuste Tiere und nicht krankheitsanfällig sind.